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Ehrenabend zum 25jährigen Vereinsjubiläum



Eine Pflicht, zu den Fans zu kommen
"Club"- Vizepräsident Siegfried Schneider feiert
mit Leuchtenbergern Jubiläum - Aus Nähkästchen geplaudert


"Ihr nehmt den Weg ins Frankenstadion, da ist es für uns auch Pflicht, zu euch zu kommen." Mit diesen Worten stellte sich der Vizepräsident des 1. FC Nürnberg, Siegfried Schneider, beim FCN-Fanclub Leuchtenberg vor, der am Sonntag 25-jähriges Jubiläum feierte.

Beim "Club" scheint man erkannt zu haben, dass in der schwierigen Situation der Kontakt zu den Fans besonders wichtig ist. Der Besuch des Vizepräsidenten eines Bundesligaclubs bei einem relativ kleinen Fanclub mit 40 Mit-gliedern ist sicherlich nicht an der Tagesordnung. Schneiders Begleiter waren Ersatztorwart Philipp Tschauner und einer der Fan-Beauftragte des FC Nürnberg, Jürgen Bergmann. Karl Teplitzky, der 2. Fanbeauftragte und 1. Vorstand des FCN Fanverbandes e.V. war schon vor Ort.


Würdigung der Leuchtenberger Clubfans

Karl Teplitzky betonte in seiner Laudatio, dass auch Fanclubs Geschichte machen, auch sie haben ihre Höhen und Tiefen, ihre gute uns schlechte Zeiten, ihre Krisen und ihre glanzvollen Epochen. Immer aber ist dieses Auf und Ab, ist dieser ständige Wechsel des Geschehens durch alle Jahre mit Namen und Personen verbunden, die in leitender Position oder auch nur durch treue Mitgliedschaft und Mitarbeit diesen Fanclub Leuchtenberg getragen haben. So steht der Fanclub Leuchtenberg jetzt an einem bedeutsamen Abschnitt der Leuchtenberger Vereins-geschichte. Vor 25 Jahren, fanden sich die ersten Clubberer zur Gründung dieses Fanclubs zusammen. Sie waren von der Notwendigkeit eines solchen Schrittes überzeugt. Und allein die Tatsache, daß heute dieses Jubiläum gefeiert wird, hat ihnen sichtlich recht gegeben. Umso mehr ist die Freude, daß von den Gründungsmitgliedern auch heute 6 anwesend sind. Ihnen gilt deshalb besonderer Dank und Gruß. Sie sind gewissermaßen die Garantie für die Dauerhaftigkeit der Ziele der Leuchten-berger Fangemeinschaft.

Was aber in Leuchtenberg vor 25 Jahren begonnen hat, das war kein Märchen. Es waren 6 beherzte Clubberer, die damals den Mut hatten, in Leuchtenberg einen 1. FCN Fanclub zu gründen. Sie hatten nicht nur die Notwen-digkeit, sie hatten auch die Zeichen der Zeit erkannt, die damals geradezu nach einer solchen Initiative rief! Heute steht der 1. FCN Fanclub Leuchtenberg gefestigter denn je, und mit Stolz wird der Baum betrachtet, der aus dem zarten Pflänzchen des Gründungsjahres 1980 herangewachsen ist. An seiner Pflege und an seinem Wachstum haben nicht zuletzt jene Freunde mitgearbeitet, welche aus Anlaß dieses Jubiläums heute für ihre langjährige Treue geehrt werden. Ihre Treue und Mitarbeit soll deshalb heute auch einen sichtbaren Ausdruck erhalten. Deshalb nochmals ein Dankeschön für die jahrelange bewiesene Verbundenheit. Eine solche Verbundenheit entsteht naturgemäß immer, wenn man gemeinsam so viele Jahre den gleichen Weg zurücklegt und dabei die gleichen Aufgaben und Ideen verfolgt. Große Leistungen und rege Betriebsamkeiten der Leuchtenberger Cluberer zeigen auch die vielen Teilnahmen an zahlreichen Veranstaltungen im Bezirk Ostbayern. Leuchtenberg, so Teplitzky, ist fester Bestandteil in der Fanbetreuungsregion des 1. FC Nürnberg, des Bezirkes Ostbayern und darüber hinaus. Und für alle diese Gemeinsamkeiten in langen Jahren haben wir heute zu danken mit dem Wunsch, noch viele solche Jubiläen feiern zu können.

Das Leben und Fortbestehen eines Fanclubs ruht auf zwei Säulen: erstens einmal auf der Lebendigkeit und der Gestaltungskraft in der Bewältigung seiner Ziele und zweitens auf die Treue seiner Mitglieder. Dieser zweite Grund ist der Anlass des heutigen Beisammenseins, werden doch im Rahmen dieser Veranstaltung die treuesten Mitglieder geehrt. Sie haben alle in guten und schweren Zeiten zu uns und unseren 1. FCN gestanden und sich immer zu unseren Zielen bekannt.


Goldene Ehrennadel

Bergmann berichtete, dass sich 1976 die ersten FCN-Fanclubs gegründet hätten und damit Leuchtenberg mit bei den ersten dabei gewesen sei. Derzeit habe der "Club" 380 Fanclubs mit 12 000 Mitgliedern. "Wenn wir schon die Punkte an andere Mannschaften verschenken, dann wollen wir auch gegenüber den Fans freigebig sein", meinte Bergmann, als er eine Reihe adäquater Fanartikel als Geschenke auspackte.

Für Helmut Süß und Georg Kraus, die seit der Gründung den Fanclub als erster und zweiter Vorsitzender führen, gab es vom Vizepräsidenten die goldene Ehrennadel. Diese besondere Auszeichnung des Bundesligisten wurde auch Bürgermeisterin Waltraud Benner-Post zuteil.

Nach dem offiziellen Teil mit vielen Ehrungen stellten sich Vizepräsident, Keeper und Fan-Beauftragter den doch sehr kritischen Fragen. Keeper Tschauner, der im "Schicksalsspiel" gegen Bielefeld im Tor stand, bezeichnete diese Niederlage als einen "gewaltigen Genickschlag". Zum Trainerwechsel erklärte er, dass ein Übungsleiter auch nichts machen könne, wenn Spieler ihre Zweikämpfe verlieren. Der neue Coach Hans Meyer fordert "Mut zum Reden". Er wolle hören, "dass eine Mannschaft auf dem Platz ist".


Aufstand gegen Matthäus

Vizepräsident Schneider ging natürlich ebenfalls auf den Trainerwechsel ein. Man habe einfach feststellen müssen, dass Wolfgang Wolf die Mannschaft nicht mehr erreicht habe. Tatsache sei auch, dass Präsident Michael A. Roth Lothar Matthäus wollte. Der "gewaltige Aufstand" der Fans gegen Matthäus habe ein Umdenken bewirkt. Man habe mit drei oder vier Trainern verhandelt und Hans Meyer immer "unter Verschluss" gehalten. Wie sich aber einige, mit denen gar nicht gesprochen worden sei, oder zum Beispiel Peter Neururer mit einer Absage per SMS aufs Handy verhalten hätten, das zeige die "Moral dieses Geschäfts".

Schneider erzählte weiter, dass man bewusst auf eine Kündigung von Wolf verzichtet und diesen nur beurlaubt habe. Man verhandle nicht über eine Abfindung, sondern hoffe, dass "wir Kaiserslautern am Samstag schlagen und Wolf dann dort der neue Trainer wird".

Die Einkaufspolitik bezeichnete der Präsident als "Sache des Trainers". Dieser habe gesagt, dass er Leute hole, die den Verein weiterbringen. Insgesamt habe Wolf 35 Spieler zum "Club" gebracht. In der nun kommenden Winterpause sei offiziell kein Zukauf geplant. "Wir haben aber unsere Fühler ausgelegt", so Schneider. Allerdings sei dies auch eine finanzielle Sache.